von Lars Bodendiek•22.11.2024•8 Minuten
Die XLETIX Challenge Berlin ist ihrem Namen alle Ehre geworden. Mit anstrengenden Hindernissen und einer anspruchsvollen Laufstrecke wurde den Teilnehmern so einiges geboten. Dass dabei der Spaß nicht zu kurz kam, hat die XLETIX Challenge zu einem extrem coolen Hindernislauf gemacht, der es sofort verstanden hat, die Massen zu begeistern. Mehr zu diesem Hindernislauf könnt ihr jetzt in unserem Erfahrungsbericht nachlesen!
Schon der Name ist bei der XLETIX Challenge Berlin Programm und wir sollten bei der Premiere an diesem fantastischen Tag auch nicht enttäuscht werden. Zum Glück hatte ich mein 15-wöchiges Freeletics Trainingsprogramm gerade erst beendet, weshalb ich mich durchaus als Fit bezeichnen konnte. Als wir auf dem Gelände ankamen waren wir sofort von der lockeren Stimmung und der tollen Atmosphäre begeistert, die natürlich auch die coole Location mit sich brachte. Mitten in der Natur, weit ab vom städtischen Trubel haben sich die Teilnehmer in dem Basislager eingefunden und sich auf die anstehende Challenge vorbereitet.
Natürlich wurde den Läufern bei einem Warm-up ordentlich eingeheizt. An einem Tag an dem die Sonne geknallt und der Wind eine Pause eingelegt hat, ist so manchem schon dabei der Schweiß das Gesicht heruntergelaufen.
Auf dem Weg zum Start galt es noch einen kleinen Fitnesstest zu absolvieren, da uns noch eine ca. 2,5 m hohe Mauer in den Weg gestellt wurde. Während die Masse dieses kleinere Hindernis ohne Probleme gemeistert hat, gab es jedoch auch Teilnehmer, die hier schon ganz schön gestrauchelt sind. Spätestens beim dritten Anlauf haben es aber alle geschafft die Mauer zu überwinden.
Da die Hitze an diesem Tag wirklich drückend war hat sich die Warterei im Startbereich zu einer schweißtreibenden Angelegenheit entwickelt. Daher wurden alle Teilnehmer mit viel Jubel begrüßt, die die Wand zügig überwunden hatten. Nachdem sich endlich alle Teilnehmer im Startbereich eingefunden hatten, wurden wir zum Schluss noch auf die anstehende Challenge eingeschworen und schon ist der Startschuss gefallen.
Für gewöhnlich bin ich froh darüber, wenn die ersten Wasserhindernisse eine Weile auf sich warten lassen - an diesem Tag habe ich aufgrund der Hitze direkt zu Beginn eine Erfrischung in Form eines Wasserhindernisses herbeigesehnt. Mein Wunsch ging auch prompt ein paar Minuten nach dem Start in Erfüllung.
Nach der Erfrischung hat sich die Strecke direkt von ihrer besten Seite gezeigt. Sand, Wald und unbefestigte Wege soweit das Auge reicht! Das ist zwar auf Dauer anstrengend, aber auch das was wir von einem echten Offroad-Hindernislauf erwarten. Natürlich gehört zu jedem Hindernislauf auch eine ordentliche Schlammpackung. So mancher Teilnehmer hat das nächste Hindernis als Einladung verstanden sich gleich ein ganzes Schlammbad zu gönnen.
Auf den nächsten Kilometern standen uns viele kleinere Hindernisse im Weg. Wir mussten krabbeln, kriechen, klettern und unseren Weg durch den Wald bahnen. Dabei galt es auch die ersten Anstiege zu bezwingen. Dramatisch war bisher keines der Hindernisse, allerdings hat sich die Hitze und der beständige Lauf durch den Sandboden als kräftezehrend erwiesen.
Die erste große Prüfung hat uns bei dem folgendem Hindernis erwartet. Hier mussten wir an einem unbefestigten Seil hochklettern, um im Anschluss über einen Balken eine Plattform zu erreichen. Dies war ein unglaublicher Kraftakt bei dem neben Kraft auch Koordinationsvermögen und Geschick eine Rolle gespielt haben. Ich bin an dieser Stelle froh, dass es ein Trophy Runner geschafft hat dieses Hindernis zu überwinden. Ich habe zwar innig mit dem Balken gekuschelt aber es nicht geschafft meinen restlichen Körper darüber zu schwingen. Somit hieß es für mich zur Strafe 15 Burpees zu absolvieren. Diese hatte ich ja während meines Freeletics-Trainings zum Glück ausgiebig trainiert.
Nach diversen weiteren anstrengenden An- und Abstiegen und zahlreichen Kletterpartien erreichten wir eines der nächsten Highlights der XLETIX Challenge. Hier galt es einen Holzstamm mit einem ca. 15 - 20 kg schweren Sack auf einen Berg hinauf und hinab zu befördern. Dies hat sich als wahrer Kraftakt erwiesen, der besonders auf die Beine und die Kondition ging.
Mit schwerem Atem ging es nun Schlag auf Schlag weiter. Zuerst musste ein weiterer steiler Berg aus Sand erklommen werden, bevor wir über eine Wasserrutsche wieder hinab befördert wurden. Diese Wasserrutsche war mein persönliches Highlight, da sie nicht nur Spaß gemacht hat, sondern es aufgrund des Speeds auch echt in sich hatte. Die Beschleunigung war so schnell, dass ich es nur ein paar Meter geschafft habe die Spur zu halten, bevor ich durch die Gegend geschleudert wurde und in einer Pfütze aus Schlamm gelandet bin. Auf der Sprungchance wurde mir sogar die GoPro Hero vom Kopf gerissen.
Nachdem wir kräftig durchgeschüttelt wurden, gab es im "Death Valley" noch viele weitere Überraschungen wie Kletterwände oder Hängenetze.
Beim letzten großen Kraftakt war erneut die pure Muskelkraft gefragt. Eine mit schweren Sandsäcken bestückte Europalette lässt sich schließlich nicht allein durch eine Sandgrube ziehen. Mit einem Schiffstau um den Hals, Hüfte oder Arm gewickelt haben wir das Monster Meter für Meter durch den Sand gezogen. Mit jedem Zug haben wir dabei ein paar Meter mehr geschafft aber der Energietank wurde zugleich immer leerer. Nach der Runde war ich daher wirklich glücklich die Palette endlich wieder abstellen zu können.
Kurz vor Schluss ist mir an einer der "Wonder Walls" tatsächlich noch etwas passiert, was ich bei all den Hindernisläufen noch nie zuvor erlebt habe. Beim Versuch die Wand zu überwinden hat mich beim Absprung ein übler Krampf in der Wade zu Boden gezwungen, der mich erst einmal für ein paar Minuten außer Gefecht gesetzt hat. Dank des Sanitäters kam ich aber wieder auf die Füße und konnte die Wand mit etwas Unterstützung doch noch auf dem geplantem Wege überwinden. Vielen Dank an dieser Stelle!
Die 400 Höhenmeter, die vorwiegend durch Sandwege führten und mit vielen An- und Abstiegen bespickt waren, haben zu diesem Zeitpunkt also deutliche Spuren hinterlassen. Zum Glück war das Ziel nun in greifbarer Nähe und die großen Kletterhindernisse lagen endgültig hinter uns. Daher hat mir der Krampf bei der restlichen Strecke keine weiteren Probleme mehr bereitet. Beim "Freak Froster" konnten wir uns noch einmal eine Erfrischung abholen, bevor wir die Zielgerade erreicht hatten. Da der Container nur etwa knietief mit Eis und Wasser befüllt war, blieb der Kälteschock dank der kurzen Taucheinlagen diesmal aus.
Kurz vor der Ziellinie haben wir mit den Mitstreitern noch eine Schaumparty gefeiert, bei der wir kräftig eingeseift wurden. Die einzelnen Abschnitte der Burg waren so rutschig, das es unmöglich war hier halt zu finden. Ich bin daher beim überqueren der Burgmauern mehrfach auf den harten Boden geknallt und habe nur noch Schaum gesehen.
Im Ziel angekommen, haben wir uns dann voller Freude auf das kostenlose Finisher Bier gestürzt und auf die gelungene Premiere der XLETIX Challenge Berlin angestoßen. Insgesamt war die XLETIX Challenge ein Hindernislauf, bei dem nichts falsch und dafür alles richtig gemacht wurde. Die Laufstrecke war schon für sich durchaus herausfordernd und sorgfältig ausgewählt worden, da der größte Teil der Strecke aus sandigen Abschnitten bestand. In Verbindung mit den vielen An- und Abstiegen (insgesamt 400 Höhenmeter) haben die Oberschenkel und Waden des Öfteren gebrannt und einen ordentlichen Muskelkater verursacht.
Die Hindernisse waren teils sehr anstrengend, haben viel Kraft erfordert aber zugleich auch viel Spaß gemacht. Hier hat XLETIX den richtigen Mix aus Herausforderung und Fun gefunden, ohne dabei den Schwierigkeitsgrad des Hindernislaufs zu vernachlässigen. Der Muskelkater erstreckt sich nämlich nicht nur auf die Beinpartie, sondern auch auf den gesamten Oberkörper.
Zum Abschluss muss man an dieser Stelle auch noch die perfekte Organisation loben. Vom Shuttle-Bus Service bis zu den Versorgungsstationen, hier hat einfach alles gestimmt.
Die XLETIX Challenge Berlin (Kallinchen) war ein geiles Event, an einem genialen Tag, mit einer coolen Location die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.