von Theresa Franke•22.11.2024•4 Minuten
Als passionierte(r) Läuferin oder Läufer willst du natürlich trotz Nachwuchs nicht auf das regelmäßige Lauftraining verzichten. Mit den speziell für die Ansprüche des Joggens entwickelten Laufkinderwagen ist das auch kein Problem. Worauf du beim Kauf achten musst, erfährst du jetzt.
Laufkinderwagen werden häufig auch als Jogger oder Sportkinderwagen bezeichnet und sind sehr robust, leichtläufig sowie gut gedämpft und damit perfekt für das Lauftraining geeignet. Die meisten Modelle haben lediglich drei Räder, zwei hinten und nur eines vorne. Teilweise ist das Vorderrad schwenkbar, um eine gute Wendigkeit zu gewährleisten. Bei höherem Lauftempo sollte dieses aber festgestellt werden, sodass das Rad nicht ins Schlackern gerät und der Laufkinderwagen an Balance verliert.
Die Räder eines Laufkinderwagens sollten außerdem möglichst groß und mit Luft gefüllt sein. Das garantiert auf unebenen Strecken und auch auf sandigem Untergrund ein stabiles Rollen. Durch die Lufträder werden Unebenheiten bereits etwas abgefedert und die Belastung für den Rücken deines Kindes reduziert. Neben den Luftreifen sollte der Kinderwagen eine zusätzliche Federung haben, die Stöße zuverlässig ausgleicht und die Wirbelsäule deines Kindes vor Stauchungen schützt.
Der Schwerpunkt eines Sportkinderwagens sollte relativ tief und das Gewicht des Kindes möglichst auf der Hinterachse liegen. So wird eine hohe Stabilität garantiert und ein leichtes Umkippen des Wagens vermieden.
Der Radstand bei Sportkinderwägen ist in der Regel länger als bei normalen Kinderwägen und auch die Hinterachse ist meist breiter, sodass deinen Füßen und Beine ausreichend Bewegungsfreiheit gegeben wird.
Für eine optimale Kraftübertragung und um ihn individuell an deine Größe anpassen zu können, sollte der Griff des Joggers in der Höhe verstellbar sein. Die richtige Position ist etwa auf Bauchnabelhöhe. Deine Arme sollten in einem rechten Winkel sein, wenn du den Griff hältst.
Generell empfiehlt es sich den Laufkinderwagen nur mit einer Hand zu schieben und einen Arm frei zur unterstützenden Bewegung während des Laufens zu haben. Da das Schieben eines Sportkinderwagens eine zusätzliche Belastung beim Joggen ist, sollte dieser ein geringes Grundgewicht haben, denn dieses wird noch durch das Gewicht deines Kindes ergänzt.
Besonders wichtig bei einem Sportkinderwagen sind die Bremsen. Es sollte unbedingt eine Handbremse am Griff vorhanden sein, sodass du vor allem bei Strecken bergab einfach und schnell bremsen kannst. Einige Modelle haben zusätzlich eine Fangschlaufe am Griff befestigt, durch die du dein Handgelenk fädeln kannst. So kann der Kinderwagen nicht einfach davonrollen. Bei der Fangschlaufe solltest du darauf achten, dass das Band lang genug ist, sonst droht die Gefahr, dass du den Wagen umkippst falls du stützt.
Um die Sicherheit deines Kindes zu gewährleisten sind Sportkinderwagen in der Regel mit einem 5-Punkt-Gurtsystem ausgestattet. Achte beim Anlegen des Gurtes darauf, dass dieser fest sitzt und dein Kind nicht herausrutschen kann.
Die Rückenlehne sollte die Kopfhöhe deines Kindes überragen. So ist der Kopf gut gestützt und kann nicht weg knicken. Die Rückenlehne ist meist in unterschiedliche Liegepositionen einstellbar. Je flacher dein Kind im Wagen liegt, desto weniger Kräfte wirken auf den kleinen Körper ein.
An Zusatzausstattung sollte der Laufkinderwagen ein Sonnenverdeck haben. Dies schützt dein Kind vor der Sonneneinstrahlung und bei ausreichender Größe zugleich etwas vor Wind. Berücksichtige beim Anziehen deines Kindes für einen Lauf, dass dieses dem Fahrtwind komplett ausgesetzt ist und sich nicht bewegt. Es empfiehlt sich also immer eine Jacke, eine Mütze und eine dünne Decke dabei zu haben, um ein Auskühlen zu verhindern.
Große Lufträder
Große, luftgefüllte Räder sorgen für ein ruhiges Fahrgefühl, auch auf unebenen Wegen wie Schotter- oder Waldpfaden. Sie bieten eine bessere Dämpfung und Traktion, wodurch der Kinderwagen stabil bleibt.
Fixiertes oder feststellbares Vorderrad
Ein fixiertes Vorderrad verhindert ein unkontrolliertes Schwenken bei schnellen Bewegungen oder Kurven und erhöht die Laufruhe bei höheren Geschwindigkeiten. Bei manchen Modellen kann das Rad bei Bedarf arretiert werden, um mehr Flexibilität zu bieten.
Tiefer Schwerpunkt
Ein tiefer Schwerpunkt verbessert die Stabilität des Wagens und verhindert ein Umkippen, besonders bei schnellen Kurven oder auf hügeligem Gelände.
Höhenverstellbarer Griff
Der Griff sollte an die Körpergröße des Läufers anpassbar sein, um eine ergonomische Haltung während des Laufens zu gewährleisten. Dies verhindert Rückenschmerzen und verbessert die Kontrolle.
Geringes Gewicht
Ein leichter Laufkinderwagen ist einfacher zu schieben und zu manövrieren, ohne dass der Läufer zu viel Energie aufwenden muss. Materialien wie Aluminium tragen zu einem optimalen Gewicht bei.
Handbremse am Griff
Eine leicht erreichbare Handbremse ermöglicht es, die Geschwindigkeit des Wagens bei Abfahrten oder in Notfällen zu kontrollieren. Dies erhöht die Sicherheit sowohl für das Kind als auch für den Läufer.
5-Punkt-Gurtsystem
Ein sicheres Gurtsystem schützt das Kind vor dem Herausfallen und sorgt dafür, dass es auch bei Bewegungen des Wagens sicher im Sitz bleibt.
Federung
Eine gute Federung absorbiert Stöße und Unebenheiten auf der Strecke, wodurch der Komfort für das Kind maximiert wird. Besonders auf Trails oder Kopfsteinpflaster ist dies ein Muss.
Sonnenverdeck
Ein verstellbares Sonnenverdeck schützt das Kind vor direkter Sonneneinstrahlung, Wind und leichtem Regen, wodurch der Lauf angenehmer und sicherer wird.
Mit diesen Features ausgestattet, bietet ein Laufkinderwagen die ideale Kombination aus Sicherheit, Komfort und Funktionalität für aktive Eltern und ihre Kinder.
Du solltest dein Kind übrigens erst dann im Laufkinderwagen mitnehmen, wenn dieses frei und sicher sitzen kann. Nur dann ist die Rückenmuskulatur schon in den Grundzügen entwickelt, um der Belastung durch Stöße über unebenes Gelände standzuhalten. Auch die Wirbelsäule entwickelt erst in den ersten Lebensmonaten die S-Krümmung und kann Stauchungen dämpfen. Meist wird geraten nicht vor dem 9. Lebensmonat mit einem Kleinkind joggen zu gehen.
Empfohlen wird es außerdem, nicht länger als 60 Minuten einem Kind im Sportkinderwagen laufen zu gehen. Gerade bei Strecken über unebenes Gelände sollte die Wirbelsäule eines Kindes nicht unnötig lange belastet werden.